Ökologische Aufwertung Brandweiher

Bereits vor einigen Wochen rollte schweres Gerät nach Hilgenroth, um unseren „alten Brandweiher“ in ein wertvolles Biotop zu überführen. Am 09. Oktober 2024 trafen sich Christian Heidtmann von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB), Ortsbürgermeister Michael Rüttger und seine Vorgängerin Monika Otterbach sowie Bürgermeister Fred Jüngerich zu einer Besichtung der fast abgeschlossenen Arbeiten.

Christian Heidtmann klärte vor Ort über die bereits getätigten Arbeiten auf und verwies darauf, dass bereits im Frühjahr nächsten Jahres deutlich erkennbar sein solle, wohin die Reise mit dieser ökologischen Aufwertung des Brandweihers gehen wird.

v.l.n.r.: Ortsbürgermeister Michael Rüttger, ehem. Ortsbürgermeisterin Monika Otterbach, Christian Heidtmann (UNB), Bürgermeister Fred Jüngerich

Das Projekt wird von der Stiftung Umwelt und Natur Rheinland-Pfalz gefördert und unter Federführung der Unteren Naturschutzbehörde mit Christian Heidtmann umgesetzt. Den Zuschlag bei der Ausschreibung erhielt die Firma Klein, die mit einem sogenannten Schreitbagger die genau vorgegebenen Arbeiten ausführte.

Ziel ist es, verschiedene Habitate miteinander zu verknüpfen. So wurden Mulden und Vertiefungen für Still- und Fließgewässer modelliert und die dazu passenden Randstrukturen in Form von extensivem Grünland geschaffen. Auf diese Weise entsteht ein sogenanntes Trittsteinbiotop zwischen den Einzugsgebieten von Wied und Sieg.

Schreitbagger für Arbeiten in in Geländeformationen, die mit normalen Maschinen nicht erreichbar sind.

Das Grünland soll sich zu einer artenreichen Feuchtwiese entwickeln, die maximal zweimal im Jahr gemäht oder aber durch eine Beweidung niedrig gehalten werden soll. Hauptsächlich werden sich in dem Habitat Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger ansiedeln.

Entwickelt sich alles so wie geplant, so Christian Heidtmann, wird der Mensch zukünftig nur noch in Ausnahmefällen regulierend am ehemaligen Brandweiher eingreifen müssen.

Stankt Martins Umzug am 09.11.2024

Ein wenig Geschichte

Jedes Jahr feiern die Menschen den Gedenktag des heiligen Martin von Tours, der im Volksmund besser bekannt ist als „Sankt Martin“.

Martin wurde um 316 oder 317 in Savaria, dem heutigen Szombathely in Ungarn, als Sohn eines Militärtribuns der Römischen Legionen geboren; somit hieß er römisch korrekt eigentlich Martinus. Der Lebensweg von Martinus wurde maßgeblich durch seine Abstammung gepägt, denn als Sohn eines römischen Offiziers war er dazu verpflichtet, seinen Militärdienst zu leisten. So verpflichtete er sich auf Wunsch seines Vaters mit 15 Jahren der berittenen römischen Armee. Mit seiner Abteilung wurde er schon kurze Zeit später nach Gallien, dem heutigen Frankreich verlegt, wo Rom Krieg gegen die Alemannen führte. Dort kämpfte er bittere Schlachten und erfuhr viel Leid und Schmerz, die ihn maßgeblich für den Rest seines Lebens prägten.

Viele Legenden ranken sich um das Leben von Martinus, der 36 Jahre nach dem Eintritt in die römische Legion zum Priester und 372 zum Bischof von Tours ernannt wurde. Auch dazu gibt es eine interessante Erzählung, die besagt, dass er das Amt des Bischofs nicht haben wollte und sich deswegen im Gänsepferch versteckte. Diese schnatterten aber so laut, dass er von der Bevökerung gefunden und kurzerhand zum Bischof ernannt wurde. Neben der Legende der schnatternden Gänse ist die Überlieferung der Mantelteilung die wohl bekannteste und beliebteste Martinslegende überhaupt.

Im Jahr 334, mit gerade einmal 18 Jahren, war Martinus bereits als Gardeoffizier in Armenien stationiert. Was sich in dieser Zeit zutrug, verbinden wir alle heute mit dem heiligen Sankt Martin.

Mitten im Winter traf Martin auf einen bettelarmen Mann am Stadttor von Armenien. Schutzlos der Kälte ausgeliefert, bat der Bettler die vorbeieilenden Menschen um Hilfe, doch keiner hatte Mitleid mit dem armen Mann.

Martin stieg von seinem Pfed ab und da er außer seinem roten Offiziersumhang und einem Schwert nichts bei sich trug, teilte er kurzerhand mit dieser Waffe seinen warmen Mantel in der Mitte entzwei. Die eine Hälfte gab er dem Bettler, der sich voller Dankbarkeit in den warmen Stoff hüllte und die andere Hälfte legte Martin wieder selbst an, um sich ebenfalls vor der erbarmungslosen Kälte zu schützen. Darüber spotteten die anderen Offiziere und Soldaten und lachten ihn wegen seines erbärmlichen Aussehens aus, doch Martin kümmerten der Spott und Hohn nicht, denn er wusste, dass er das Richtige getan hatte.

Sankt Martin ist heute der Schutzpatron zahlreicher Berufe, wie z.B. der Soldaten, Polizisten, Schneider und vieler Städte ja sogar Länder wie Frankreich oder der Slowakei.

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Die wohl bekanntesten Brauchtümer rund um diesen ehrenwerten Mann finden sich in unseren Regionen in Form von Martinsumzügen, Martinsfeuer oder Martinsgansessen statt.

Ein Brauch, der bei uns in der Region leider immer mehr in Vergessenheit gerät, ist der Martinsumzug mit dem Martinssingen, bei dem die Kinder mit ihren Laternen von Haus zu Haus gehen, Martinslieder singen und dafür Süßigkeiten oder kleine Geschenke bekommen.

Bei uns im schönen Hilgenroth hat sich der Brauch allerdings derart erhalten, dass es einen Umzug mit Laternen gibt, bei dem die Kinder gemeinsam mit den Erwachsenen einen Umzug durch unser Dorf veranstalten und sich schließlich an unserem Dorfgemeinschaftshaus um ein wärmendes Martinsfeuer versammeln.